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Nachschau Sonntag, 31. Mai 2015

Harry’s Bar – wer sonst!

Sarah Kube führt den Ausnahme-Traber zum Triumph im Heinz-Mohr-Memorial. Ihr Lebensgefährte Thorsten Tietz imponiert mit Yvy Corner. Michael Nimczyk und Maik Esper feiern Doppelerfolge.       

„Ich musste eigentlich nur die Leine festhalten – Harry’s Bar hat alles ganz von alleine gemacht!“, schmunzelte Berlins mehrmalige Amateur-Championesse Sarah Kube am Sonntag nach ihrem Erfolg im Heinz-Mohr-Memorial 2015. Die gesamte VDT-Spitze hatte sich gemeinsam mit den Söhnen, Enkeln und Urenkeln des unvergessenen Pferdeliebhabers und Funktionärs zur Siegerehrung im Mariendorfer Winnercircle eingefunden. Und obwohl die seit Monaten in Überform agierende Sarah Kube natürlich ihren Anteil am Sieg besaß und obendrein im Sulky von Harry’s Bar bei bisher zwei gemeinsamen Starts noch keine Niederlage kennengelernt hat, war den Worten der Amazone nichts hinzuzufügen – es ist wirklich unglaublich, in welch herausragender Verfassung Berlins bester älterer Traber agiert.

Sarah Kube und Harry's Bar   (Foto: Marius Schwarz)

Diesmal reichte dem 12,2-Saisonrekordhalter eine Kilometerzeit von 14,8/2.540m, um seine sieben Gegner, von denen sich Let’s Win (Werner Schnieder) und Vasco du Forez (Afsoon Amirfallah) auf den Rängen zwei und drei noch am besten hielten, mit zweieinhalb Längen Vorsprung zu distanzieren. Der Rennverlauf war eine klare Angelegenheit: Harry’s Bar hatte aus dem dritten Band heraus einen blendenden Start erwischt und war sofort an vierter Stelle auszumachen. Nach knapp tausend Metern zog der Vierbeiner-Star des Hamburger Besitzers Klaus Gührs mit einem trockenen Zwischenspurt an die Spitze und damit war bereits alles erledigt. Harry’s Bar und seine Fahrerin ließen keinen einzigen gegnerischen Angriff mehr zu.

Die Siegerehrung vom Heinz-Mohr-Memorial   (Foto: Marius Schwarz)

Ähnlich dominant ging Sarah Kubes Lebensgefährte Thorsten Tietz mit Ivy Corner zur Sache. Die Dreijährige, die gezielt auf das Stuten-Derby vorbereitet wird, übernahm im ersten Bogen die Führung und kanzelte die Konkurrenten in 15,4/1.900m mit Weile-Vorsprung ab. Die Rennleitung nahm zwar im Anschluss noch einmal die Gangart der Stute genau unter die Lupe, fand aber keinen Grund zur Beanstandung. Thorsten Tietz: „Ivy Corner verfügt über ein phänomenales Laufvermögen. Sie ist aber noch sehr unerfahren, deswegen war heute noch nicht alles hundertprozentig optimal. Aber ich bin mir sicher: Wenn sich in den kommenden Wochen alles gut für die Braune entwickelt, wird sie am Tag des Stuten-Derbys ein deutliches Wort mitreden!“ 

Thorsten Tietz und Ivy Corner   (Foto: Marius Schwarz)

Mit der ebenfalls dreijährigen Fiobana hatte der Berliner Champion allerdings weniger Glück, denn die Stute rieb sich in einem höllischen Führungsduell mit dem von Maik Esper gesteuerten 180:10-Außenseiter Neuland auf. Auch für Neuland schien der Sieg daraufhin nicht mehr in Reichweite zu liegen, denn auf der Schlusshalben war Ulrich Mommerts Derby-Hoffnung Raffaelo Diamant mit Michael Nimczyk im Sulky spielerisch in Front gezogen. Doch auf der Zielgeraden kam der 17:10 Favorit, der zu diesem Zeitpunkt bereits einen riesigen Vorsprung besaß, urplötzlich von den Beinen, sodass der Sieg an Neuland ging. Nur gute zwanzig Minuten später führte Maik Esper erneut ein dreistellig gehandeltes Pferd auf die Ehrenrunde – nämlich Sarently As (148:10). Hier war Michael Nimczyk erneut im Pech. Denn hätte sich sein leider immer noch recht unsicherer Schützling Dream Boy As auf den ersten Metern nicht so schwer getan, wäre mehr als nur der zweite Rang für den Hengst möglich gewesen.

Maik Esper und Neuland   (Foto: Marius Schwarz)

Für den Goldhelm verlief der Nachmittag in Berlin dennoch zufriedenstellend, denn Michael Nimczyk punktete genauso wie Maik Esper doppelt. Der Deutsche Champion führte zunächst Hephurn zu ihrem längst verdienten ersten Saisonerfolg. Die Stute, die unbestritten viel Schnelligkeit, aber leider auch ein diffiziles Nervenkostüm besitzt, kam diesmal glatt um die Bahn und als ihr Nimczyk beim Erreichen des Einlaufs das entscheidende Zeichen gab, setzte sie sich mit sechs Längen Vorsprung von den Gegnern ab. Seinen zweiten Tageserfolg fuhr der 29-Jährige dann mit Baraija BR heraus. Die Stute übernahm in der Meilenprüfung sofort die Führung. Da der Goldhelm unterwegs das Tempo erfolgreich aus der Partie nehmen konnte, besaß die Fünfjährige auch im Finish genügend Reserven. 

Michael Nimczyk und Baraija BR   (Foto: Marius Schwarz)

Der zweite Platz an der Innenkante: Das war die ideale Ausgangslage, die Jörg Hafer und Elena Kievitshof prompt in einen Sieg ummünzten. Als der Pilot Volnay de Nappes von Werner Schnieder im Schlussbogen nicht mehr auf den Beinen zu halten war, kam Elena Kievitshof kampflos in Front und brachte das Rennen unter Rekordverbesserung auf 15,4/1.900m sicher nachhause. Noch schneller, nämlich in 14,2/1.900m war der von Roland Hülskath gefahrene und trainierte Jaromir unterwegs. Der nach drei Ehrenplätzen für einen Sieg geradezu überfällige Traber aus dem Besitz von Werner Pietsch ging gleich zu Beginn der Tribünengeraden nach vorne und verabschiedete sich im Einlauf mit Weile-Vorsprung vom Feld. Genau den identischen Kilometerschnitt, der zugleich die Tagesbestzeit darstellte, erzielte der von Daniel Wagner präsentierte Vulkan. Der Mariendorfer Traber des Jahres 2014 ließ den Gegnern von der Spitze aus nicht den Hauch einer Chance und  lieferte eine bärenstarke Vorstellung ab.

Roland Hülskath und Werner Pietsch mit Jaromir   (Foto: Marius Schwarz)

Wie schade, dass Prince of Persia keine Derby-Nennung besitzt! Der Dreijährige hat das Zeug dazu, ein ganz tolles Rennpferd zu werden. Dieses Fazit konnte man nach dem Galaauftritt des von Daniel Goehrke trainierten und gefahrenen Wallachs ziehen. Beim dritten Lebensstart gelang dem Fuchs mit einer feinen Schlussleistung bereits der zweite volle Erfolg – ein toller Auftakt der Rennkarriere. Viel Hoffnung für die Zukunft darf auch Kornelius Kluth hegen, der die spurtstarke Jobi siegreich vorstellte und schon im Vorfeld sein Vertrauen in die Lasbek-Stute zum Ausdruck gebracht hatte: „Jobi ist zwar nicht besonders startschnell, aber sie verfügt über gute Speedqualitäten.“ Im Rennen setzte der norddeutsche Profi diese Einschätzung konsequent um: Kluth hielt die Varenne-Tochter aus allen Positionskämpfen heraus und Jobi bedankte sich für die clevere Taktik mit einem feiner Enspurt. Im Trabreiten gestaltete sich der Verlauf für Garry und Ronja Walter dagegen völlig anders. Das Monté-Dreamteam war schon auf den Anfangsmetern eine absolute Macht und Garry, den das Publikum auf den 12:10-Favoritenthron gehoben hatte, wurde dieser Einschätzung mit einem überlegenen Start-Ziel-Sieg vollauf gerecht. 

Kornelius Kluth und Jobi   (Foto: Marius Schwarz)

Gesamtumsatz: 133.955,04 Euro - Bahnumsatz: 49.083,50 Euro - Außenumsatz:  84.871,54 Euro.

Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 7. Juni statt. Beginn ist um 13.30 Uhr.