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Renntag am 2. Dezember 2012

Aufschlag Heiner Christiansen 

3748 Rennen hat Heiner Christiansen bisher gewonnen. Doch als wir den mehrmaligen Nord-Champion für ein Interview erreichten, hatte der 46-Jährige ausnahmsweise einmal nicht die Pferde im Kopf, sondern war ganz auf seine zweite Leidenschaft konzentriert: das Tischtennisspielen. Das anschließende Punktspiel seines Heimatvereins TSV Ostenfeld gegen den Kreisliga-Spitzenreiter Husumer SV ging zwar verloren – aber dafür kann das sportliche Multitalent am Sonntag in Mariendorf punkten. Denn Christiansen steigt auf der Derby-Bahn sechsmal in den Sulky.

Beim Tischtennis und beim Trabrennen Offensivspieler: Heiner Christiansen

In den zurückliegenden Wochen sind Ihre Traber mächtig in Form gekommen. Haben Sie lauter Winterpferde im Stall? 

„Nein, die Ursachen liegen tiefer. Unser Team hatte in dieser Saison über viele Monate hinweg eine Pechsträhne. Viele Pferde waren krank – kaum hatte der eine mit dem Husten aufgehört, fing der andere damit an. Ich glaube, ich habe noch nie eine so schlechte Jahresbilanz gehabt und auf der Bahn warfen viele meiner Pferde frühzeitig den Anker. Ich war richtig verzweifelt. Okay – die Rennen sind natürlich auch schwerer geworden. Früher trafen zwei gute Pferde auf acht schlechte, heute ist es meist genau anders herum. Ich kam jedenfalls mächtig ins Grübeln. 

Deswegen haben wir in den letzten Wochen im Stall alles vom Fuß auf den Kopf gestellt und jedes Detail neu überdacht. Wir haben sogar wissenschaftliche Labore eingeschaltet und zum Beispiel den Staubanteil im Hafer untersuchen lassen. Denn natürlich ist die gesunde Ernährung für die Pferde besonders richtig. Es ergaben sich daraufhin viele Veränderungen und ich habe den Futterlieferanten gewechselt. Ich glaube, es geht nun aufwärts und unsere Anstrengungen zahlen sich aus.“ 

Sehen Sie sich daher beim Weihnachts-Pokal-Trial um 7.000 Euro mit Ihrem Wallach Faustus bereits als Favorit? 

„Kaum, denn die Gegner Nintendo SAS und Yoboco Toscana werden nur schwer zu knacken sein. Faustus gehörte genau zu den Pechvögeln, die ich erwähnt habe. Er litt an sämtlichen Kleinigkeiten, die ein Pferd nur haben kann. Erst ein Hornspalt, dann eine Blessur des Karpalgelenks und am Ende noch ein fiebriger Infekt. Doch all das ist jetzt Gott sei Dank überstanden und ich freue mich riesig, dass der Braune wieder kerngesund ist!“ 

Und wie schaut es mit Ihren anderen Startern aus? 

„Von Lovely Siwa habe ich eine recht hohe Meinung – sie muss sich aber erst einmal beweisen. Die Stute kann gut eintreten und ist trabsicher. Starlight T ist von seinem Körperbau her ein echter Riese. Ich glaube, dass er auch sportlich vor einer großartigen Zukunft steht. Der Wallach muss noch etwas reifen und wird sein Können vor allem vierjährig zeigen. Okidoki ist sehr schwierig und hat mich ein wenig enttäuscht. Sie muss nun langsam ihre Karten aufdecken. Eckstein ist das genaue Gegenteil – ein ganz feiner Kerl, der im Rennen immer alles gibt. Ich habe ihn tief in mein Herz geschlossen. Galante fehlte zuletzt im Finish der Biss. Wir haben daher die Trainingsmethode verändert und sie wird nur geritten. Ich bin gespannt, ob die Stute neu motiviert ist.“