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Interview mit Peter Simoni 

Herrscher über zweihundert Pferde 

Es vergeht kaum ein Renntag in Berlin, an dem nicht von Peter Simoni vorbereitete oder in seinem Besitz befindliche Traber an den Start gehen. Der in Kopenhagen aufgewachsene und seit langem in Polen lebende Unternehmer scheut keine Mühen, um seine Pferde auf der Derby-Bahn an den Ablauf zu bringen.

Ihr Gestüt Stutteri Simoni gilt als Traber-Paradies und erstreckt sich über eine gigantische Fläche. Das Gelände in der Nähe des Ortes Loznica ist ungefähr zwanzigmal so groß wie die Trabrennbahn Mariendorf. Wie viele Pferde sind dort beheimatet? 

Aktuell etwa zweihundert, hauptsächlich Mutterstuten und Fohlen. Ungefähr fünfundsechzig Pferde nehmen am Rennbetrieb teil. Zu dieser Zahl muss man außerdem noch diverse Pensionspferde dazurechnen. 

Fast wie die legendäre Gorillaforscherin Dian Fossey: Peter Simoni inmitten seiner Lieblinge

Das klingt unglaublich - wie schaffen Sie denn die ganze Arbeit? Wird es Ihnen nicht manchmal zuviel? 

Das geht natürlich nur mit der Unterstützung der ganzen Mannschaft. Momentan sind es sechzehn Mitarbeiter. Ich empfinde es nicht als Belastung, denn die Pferde sind mein Leben, sie gehören fest zu meiner Familie. Und ich habe eine Frau, die in allem, was ich mache, voll hinter mir steht. Sie achtet auch ein bisschen darauf, dass ich nicht völlig das Maß verliere und es noch mehr Pferde werden. 

Wenn Sie eine Koppel betreten, strömen die Pferde sofort auf Sie zu. Man könnte Sie glatt für die Dian Fossey des Trabrennsports halten. Erstaunlich, dass Sie die vielen Traber überhaupt noch unterscheiden können. Ihr Lieblingspferd gehört aber gar nicht Ihnen.

Das stimmt. Es ist die Stute Ase, die in den achtziger Jahren in Berlin vierundzwanzig Siege erzielt hat. Viele Mariendorfer werden sich noch an dieses tolle Pferd erinnern. Ihr Besitzer Jörg Neumann-Schönwetter, der unheimlich an der Stute hängt und in seiner ganzen Einstellung und seiner Tierliebe einfach vorbildlich ist, hat Ase in unsere Obhut gegeben und sie genießt ihre wohlverdiente Rente auf der Koppel gleich neben meinem Wohnhaus. Ase ist alles andere als eine Traber-Oma – sie verfügt trotz ihrer zweiunddreißig Jahre immer noch über eine beeindruckende Ausstrahlung.  

Die Pferde sind sein Leben: Peter Simoni