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Interview mit Maik Esper zum Renntag am 10. Dezember 2012 

Schneegestöber statt blühender Zitronenbäume 

Maik Esper lebte achtzehn Jahre lang in Italien, zunächst für kurze Zeit in Bologna und danach in der wunderschönen Toskana. Im Land der blühenden Zitronenbäume gelangen dem Sportler, der am 29. November sein 40. Wiegenfest gefeiert hat, sensationelle Erfolge wie der Sieg mit dem Wallach Looney Tunes bei dem mit 300.000 Euro dotierten Campionato Europeo. Nun ist Berlin seine neue Heimat geworden. Am Montag steuert der Trabrennfahrer in Mariendorf Amy Nasad und Herman Nasad, zwei Pferde aus dem Lot von Dirk Schüller und Sven Block, denen der momentan in großer Form agierende Rennstall Living Dream gehört.

Maik Esper steuert am Montag zwei Pferde des Rennstalls Living Dream

Wir haben gerade minus drei Grad und Schneegestöber. Sehnen Sie sich angesichts dieser Witterungsverhältnisse nicht ein wenig nach Italien zurück?

„Na klar - in der Toskana war es im Winter sehr viel angenehmer. Die Gegend um Pisa herum gehört zu den schönsten Flecken Europas und ich denke oft an die tolle Zeit zurück. Als ich Italien verließ, habe ich zu meinen Freunden daher auch nicht Ciao – also Tschüß – gesagt, sondern Arrivederci: auf Wiedersehen! Aber mal abgesehen davon, dass man lieber bei Plusgraden als bei Frost im Sulky sitzt, fühle ich mich in Berlin sehr wohl. Die Zusammenarbeit mit dem Team von Joana und Bernd Klein klappt super und das Verhältnis zu den Besitzern ist sehr harmonisch. Dirk Schüller und Sven Block zum Beispiel können sich nicht nur über die Siege, sondern auch über die Platzierungen ihrer Pferde aufrichtig freuen. Sie sind auch zufrieden, wenn einmal nicht mehr drin war. So etwas ist ganz wichtig. Es gibt dem Fahrer das nötige Vertrauen, während zuviel Druck dem Erfolg eher im Wege steht.“

Wie sieht es denn mit Amy Nasad im zweiten Rennen aus? Die Stute stürmte dreimal hintereinander auf die ersten beiden Ränge und zählt zum Favoritenkreis. 

„Amy Nasad ist ein ordentliches Pferd mit normalem Können. Hinter dem Startauto ist sie sehr flink auf den Beinen und kann sich sofort beim Kampf um die Spitze einschalten. Ich halte die Dunkelbraune aber für einen Tick stärker, wenn sie ihren Speed in die Waagschale wirft. Ein Rennverlauf von hinten käme der Vierjährigen also sehr entgegen. Es ist schwer vorherzusehen, wie sich das Geschehen entwickeln wird. Die Gegnerin Open Straight ist ebenfalls antrittsstark – da der Fuchsstute nach einem offensiven Vortrag dann aber im Finish die Puste ausgehen könnte, wird Thorsten Tietz sie nicht mit aller Gewalt nach vorne steuern. Auch Bagheera Boko und Benjamin Hagen werden sich vermutlich in der Startphase zurückhalten. Vielleicht gibt eher Heinz Wewering mit Tequila von der Acht aus Vollgas. Ich werde einfach auf den ersten Metern schauen, was passiert.“

Ihr zweiter Start am Montagabend erfolgt dann mit dem Hengst Herman Nasad in der fünften Tagesprüfung. Wie schaut Ihr Tipp für dieses mit der Viererwette verknüpfte Rennen aus? 

„Herman Nasad verfügt über einen geradezu spektakulären Speed. Der Braune gibt im Endkampf wirklich alles und wird auf einen Ruck pfeilschnell. Diese Trumpfkarte möchte ich unbedingt ausspielen, denn wir wollen Swedish Titan und seinen Trainer Andreas Gläser erneut schlagen. Das sind sehr unbequeme Gegner und ich habe keinerlei Ahnung, welche Taktik Gläser einschlagen wird. Das Feld ist ohnehin nicht auszurechnen – es sind viele startschnelle Teilnehmer dabei, alles ist möglich. Nur eines ist sicher: Es wird ein verdammt spannendes Rennen und wenn es irgendwie geht, werde ich Herman Nasad erst auf den letzten vierhundert Metern einsetzen. Mein Tipp für die Viererwette: Herman Nasad vor Swedish Titan, Carlotta BE und May Girl!“