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SONNTAG, 26. JULI 2015 -
3. TAG DER DERBYWOCHE

DIE „KLEINEN“ UND DIE GROßEN

(Text: Dr. Manfred Wegener). Seit ab 2010 die Vorläufe zum Traber-Derby eine Woche vor dem Blauen Band ausgetragen werden, heißt es stets am letzten Juli-Sonntag: Start frei Richtung Derby - an einem Renntag, wie er unterschiedlicher nicht sein könnte.
Hier 37 dreijährige Hengste und Wallache - eine Stute wagt sich diesmal nicht in den Kampf um die Derby-Krone -, die am 2. August auf Lorbeerkranz, Siegerdecke, Blaues Band, den üppigsten Scheck des mit 225.068 Euro dotierten Finales und - für manch einen Besitzer vielleicht noch wichtiger - den Eintrag auf der noblen Ehrentafel erpicht sind.
Dort - im Charlie-Mills-Memorial - neun mehr oder weniger gut gefüllte vierbeinige Geldschränke, die zum Teil international hoch dekoriert und das beste sind, was man in Deutschland für einen Rennpreis von 20.000 Euro erhoffen kann. Sie sind dort etabliert, wo manch Derby-Aspirant hinkommen möchte.

Bevor der Reigen der vier Vorläufe mit dem 2. Rennen beginnt, könnte die erste Prüfung schon so etwas wie ein Wegweiser für zwei Fahrer werden, die sich große Hoffnungen machen, mit ihren Schützlingen den nicht wörtlich zu nehmenden Sprung - schließlich ist der beim Traben verboten - in den Endlauf zu schaffen. Der debütierende Pininfarina mit Berlins Meister Thorsten Tietz oder Conrad Lugauer, der vor zehn Jahren nach Südschweden ausgewanderte Bayer, mit dem etwas erfahreneren Takestwoforatango wollen das erste Tänzchen um 13.00 Uhr unter sich ausmachen.
Dann geht es auch schon in die Vollen, wobei aus den vier Vorläufen das jeweils beste Trio ins Finale zieht, das folglich ein sauberes Dutzend am 2. August unter sich ausficht.
Im 2. Rennen um 13.24 Uhr steht Conni Lugauer, der heuer auf schwierigem schwedischem Terrain enorm effektiv arbeitet und als Fahrer wie Trainer etwas mehr als jeden fünften Start siegreich beendet, mit Floyd Fortuna auf dem Prüfstand. Vom Veranstalter gesetzt wurde der Hengst des norddeutschen Besitzerehepaars Bosner nach nicht immer brillanten Auftritten in Schweden vornehmlich wegen seines Ehrenplatzes im Buddenbrock-Rennen. In der letzten wichtigen Vorprüfung zum Derby schlug er nach idealem Verlauf den nicht minder überzeugenden Rene M Newport aus dem Feld, der als Dritter erstmals seiner hohen Wertschätzung als Breeders-Crown-Sieger 2014 gerecht wurde. Mit zwei Siegen aus dem Alltagsgeschäft, bei denen er auf dem Gelsenkirchener Rechtskurs die Gegner zu Statisten degradierte, scheint Falcon Dragon genauso wenig aus dem Siegspiel, wie sich Halva von Haithabu, auf diesem Niveau praktisch Stammgast, und Bohemian Rhapsody, der im Buddenbrock-Rennen lange das hohe Tempo vorgab, Hoffnungen auf einen Stockerl-Platz machen dürfen. Vorlauf 1 - das scheint auch von der Qualität der Teilnehmer die Nummer 1 zu sein. 

Klarer scheinen die Fronten in Qualifikation 2 (4. Rennen). Dass Ferraris schnell und siegfertig sind, davon können zum Beispiel Niki Lauda und Michael Schumacher ein Lied singen - und seit diesem Jahr auch Robin Bakker. Der junge Niederländer fährt Ferrari Kievitshof aus der Edelschmiede von Trainer Paul Hagoort, der in all seinen vier Einsätzen ein paar PS mehr als die Rivalen unter der Haube zu haben schien und ihnen auf und davon sauste. Am ehesten könnten ihm wohl die enorm verbesserten Boss Hoss und Tokay, Bayerns größte Derby-Chance, an den Karren fahren.
 

 Thorsten Tietz im Sulky von Cash Hanover

Zwei Cracks prallen in Vorlauf 3 (8. Rennen) aufeinander, die viel Lokalkolorit einbringen. Thorsten Tietz und Heinz Wewering sind zwar in Nordrhein-Westfalen zur Welt gekommen, haben aber ihren Arbeits- und Lebensmittelpunkt bereits vor geraumer Zeit in bzw. in die Nähe der Hauptstadt verlagert. Den sparsam eingesetzten Cash Hanover möchte Tietz zum 19. Träger der dreifachen Krone machen - bedeutet Siege im  Adbell-Toddington-, Buddenbrock-Rennen und eben Derby. Die ersten beiden Etappen hat der Braune mit der kecken Gesichtszeichnung mit Bravour bestanden, doch ist ihm im von Ex-Weltrekordler Heinz Wewering geformten Nikkei ein Gegner von Format erwachsen, dessen Aktien mit jedem Start klettern.

Abteilung 4 (10. Rennen) sollte sich Flashback nicht nehmen lassen. Der Braune war bislang der einzige, der Cash Hanover in diesem Jahr bezwingen konnte. Er wählte zuletzt den etwas anderen Weg der Vorbereitung, ging der nationalen Jahrgangsspitze aus dem Weg und maß sich in Norwegen zweimal mit Nordeuropas Dreijährigen-Elite und schnitt mit den Plätzen drei und vier bemerkenswert ab. Scheint diese „Personalie“ klar, rechnen sich zwei Berliner gute Chancen auf den Endlauf aus: Fox Dragon, von Maik Esper für den holländischen Stall Dragon Trotters vorbereitet, hat ausgerechnet in den beiden Großprüfungen nicht das gezeigt, was man von dem kompakten Braunen aus dem Alttagssport kennt. Ulrich Mommert, Eigner der Rennbahn, darf sich berechtigte Hoffnungen machen, seinen Raffaelo Diamant im Finale wiederzusehen; ihn chauffiert Goldhelm Michael Nimczyk.
Gefettet sind jeweils die vom Veranstalter gesetzten Pferde.

Bahnrekord in Gefahr
Höhepunkt des Tages ist das an 11. Stelle angesetzte Charlie-Mills Memorial, bei dem selbst der 1972 verstorbene „Mann mit der Zigarre“ und Weltbürger des Trabrennsports vermutlich ein klein wenig mit der Zunge schnalzen würde! King of the World kehrt zurück an jene Stätte, an der er einst unter Schwierigkeiten das Einmaleins des Sports gelernt hat; ein Musterschüler oder gar Hochtalentierter war er früher beileibe nicht - fast alles, was er auf dem Konto hat, musste er sich ab 2014 extrem hart erarbeiten. Voller Hochachtung und mit glänzenden Augen spricht Michael Nimczyk stets aufs Neue vom „roten Krieger“, der so oft über sich hinausgewachsen ist. Drei Siege in Vincennes sind die Sahnehäubchen einer grandiosen Karriere, die ganz unscheinbar begonnen hat. An eine Derby-Teilnahme war bei ihm nicht im Traum zu denken. Ein ähnlicher Spätentwickler ist Harry’s Bar. Mittlerweile in Berlin zum kleinen Medienstar geworden, war er monatelang unbezwingbar und kratzte gar am Bahnrekord. Den hält seit 2007 Gustav Diamant mit 1:11,9, Sehr gut möglich, dass dessen letztes Stündlein geschlagen hat, denn seit der Komplettsanierung ist das Mariendorfer Geläuf eines der schnellsten Europas. Shoemaker ließ „Harry“ neulich eiskalt abblitzen - da ist folglich noch eine Rechnung offen, und auch Vrai Lord, der Vierte im Bunde der Musketiere, bringt eine erstklassige Empfehlung mit: Vor zwei Wochen siegte er in Baden bei Wien, blieb nur haarscharf über dem dortigen Bahnrekord und hat bewiesen, dass er es auch rechtsherum sehr wohl kann: 2013 setzte der Hengst von Gerhard Mayr seinen ersten Big Point in der Derbymeisterschaft der Amateure, ein Jahr später triumphierte er in der Derby-Rekordmeile.

Diese Pferde sehen wir vorn:
  
  1. Pininfarina – Thunder Girl – Sindar
  2. Rene M Newport – Floyd Fortuna – Falcon Dragon
  3. Robin Hood Diamant – Welight Rover  – Thunder Jet  – Pathos
  4. Ferrari Kievitshof – Tokay – Boss Hoss
  5. Merana – Rock of Gibraltar – Cramer Flevo 
  6. Acapulco Boshoeve – Amur – Indigo Guardian
  7. Andrew Dragon – Outsider Diamant – More Caviar
  8. Cash Hanover – Nikkei – Say Goodbye 
  9. Luminara – Vanessa Paradis – Raquel Welsh 
10. Flashback – Fox Dragon – Raffaelo Diamant
11. King of the World – Shoemaker – Vrai Lord – Harry’s Bar
12. Ciao Amore – Saskatchewan – Premiere de Mai
13. Rovere Holz – Phantom Eck – Julius Southwind
14. Winston As – Ronas Liguori – Barbaresco


Die Wetthighlights am 26. Juli

Prämienausspielung in der Sieg-Wette in den Rennen 1 bis 13
(Mindesteinsatz 10 Euro) 

  1. - 4. Rennen Place-Wetten-Gewinnspiel um 1.000 Euro 
  2. Re Garantie-Auszahlung in der Siegwette von 7.500 Euro inkl. 2.000.- Euro Jackpot
  3. Re Garantie-Auszahlung in der Viererwette von 12.500 Euro inkl. 4.500.- Euro Jackpot
  5. Re Start der V5-Wette mit 10.000 Euro Garantie-Auszahlung
  6. Re Garantie-Auszahlung in der Siegwette von 7.500 Euro inkl. 2.000.- Euro Jackpot
  9. Re Garantie-Auszahlung in der Daily-Double-Wette von 6.000 Euro inkl. 2.000.- Euro Jackpot
10. Re Garantie-Auszahlung in der Siegwette von 7.500 Euro inkl. 2.000.- Euro Jackpot
12. Re Garantie-Auszahlung in der Siegwette von 7.500 Euro inkl. 2.000.- Euro Jackpot
14. Re Jackpot in der Siegwette von 2.000 Euro